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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Die Gemeinschaft der Heiligen -- Gnadengaben, Ämter und Früchte des Geistes (Galater 5,22.23)

Von den Gaben des Heiligen Geistes


Die Einwohnung des Geistes Gottes in sterblichen Menschen ist ein sensationelles, übernatürliches Ereignis, für das alle menschlichen Erklärungen nicht ausreichen. Der Heilige Geist ist die Verheißung und Kraft des Vaters (Apostelgeschichte 1,4.8), sowie die Vollmacht des Lammes Gottes und seine allumfassende Weisheit (Offenbarung 5,6). Er ist das ewige Leben, und alle Charakteristiken des dreieinen Gottes wohnen in ihm. Wer mit diesem Geist gesalbt wird, ist kein normaler Mensch mehr, denn „welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“ (Römer 8,14-17). Der Geist des Herrn ist nicht nur eine Gabe, sondern der Geber selber.

Paulus erklärte den Gemeinden in Rom und in Korinth die Bedeutung und praktische Funktion einiger der Gaben dieses Gottesgeistes:

„Ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich’s gebührt zu halten, sondern dass er maßvoll von sich halte, ein jeder, wie Gott das Maß des Glaubens ausgeteilt hat. Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, so sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß. Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s gern“ (Römer 12.3-8).

„Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will (1.Korinther 12,4-11).

Der Völkermissionar hat der Erklärung einiger Gaben des Heiligen Geistes zwei alarmierende Warnungen vorangesetzt:

Erstens: Keiner der Empfänger und Träger von Geistesgaben soll sich wichtiger vorkommen als wozu Gott ihn berufen, geformt und geführt hat! Dazu offenbarte Jesus, dass der Tröstergeist ihn als Gottes Lamm, und nicht sich selbst, noch die Träger seiner Gaben verherrlichen werde (Johannes 16,14).

Zweitens: Alle wiedergeborenen Nachfolger Christi zusammen sind ein geistlicher Leib in Christus. Die Geistesgaben und ihre Empfänger sind wichtig. Entscheidend aber bleiben der Aufbau, das Wachstum und die Einheit der Gemeinde als Ganzes! Wir sollten die Gemeinde und nicht uns und unsere Sippe als wichtig ansehen (Matthäus 6,33).

Außerdem steht hinter den verschiedenen geistlichen Gaben ein und derselbe Geist. Dieses Geheimnis zeigt uns, dass der Heilige Geist eine vielseitige Wirklichkeit ist, die nach ihrem Plan alle Gemeindeglieder voneinander abhängig macht.

Paulus hat mit seinen Warnrufen den Zweck der Geistesgaben klar gestellt. Wer Zungenreden und Heilungen wichtiger ansieht als das Predigen und Evangelisationsdienste, irrt und läuft Gefahr, sich selbst groß zu machen. Eine in diesem Text nicht wörtlich genannte Geistesgabe ist die Demut, von der Jesus sagte: „Lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so (und nur so) werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen“ (Matthäus 11,29).

Wenn einige Gemeindeleiter sagen, dass die Geistesgaben heute keine Rolle mehr spielen, sondern auf die Zeit der Apostel beschränkt blieben, so bringen sie damit zum Ausdruck, dass ihnen diese Geistesgaben fehlen. Wenn andere Gemeindeleiter die Geistesgaben zum Zentrum und Hauptkennzeichen ihrer Gemeindegruppen machen, so haben sie nicht begriffen, dass es der Gekreuzigte ist, der mit dem Heiligen Geist tauft (Johannes 1,33). Die Bibel bezeugt ihnen ein Geheimnis: „Ohne das Kreuz Christi kommt kein Heiliger Geist!“

In diesem Sinn zeigt Paulus in den Erklärungen der Gnaden-gaben, dass unabdingbare Schwerpunkte in der Verkündigung beachtet werden sollten:


Das prophetische Zeugnis


Paulus nennt die prophetische Rede zweimal in den oben erwähnten Texten (Römer 12,3-8 und 1.Korinther 12,4-11) und deutet damit an, dass ihr eine besondere Bedeutung zukommt. Wahre Propheten verkündigen kein eigenes Gutdünken mit Redegewandtheit und Intelligenz. Vielmehr hören sie Gottes Wort mit den geistlichen Ohren ihres Herzens, und bezeugen den Willen ihres Herrn in konkrete Situationen hinein, und nicht ihre eigene Meinung.

Selbst Jesus, das menschgewordene Wort Gottes, erklärte in größter Demut seine Verkündigung als urprophetische Rede: „Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke“ (Johannes 14,10). Jesus bezeugte auch: „Ich kann nichts von mir aus tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Johannes 5,30).

Diese Einheit von Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist soll auch in der Gemeinde durch echte prophetische Reden spürbar werden. Dies verlangt eine völlige Abhängigkeit solcher Zeugen vom Geist des Vaters und des Sohnes. Sie sollen ihre Worte in der Kraft Gottes verkündigen, und nicht als eine irdische, humanistische Diagnose und Therapie anbieten. Sie buchstabieren die Worte ihres Herrn nach, und machen sie ihren Zuhörern verständlich. Ihre Intelligenz wird dabei nicht ausgeschaltet, jedoch unter Gottes Wort gestellt. Sie predigen keine moderne „Theologie“, sondern bezeugen reale „Offenbarung“, die ihnen ihr Herr anvertraut hat. Dazu erklärte der Herr Jesus: „Der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Johannes 14,26).

Diese Worte Christi galten zuerst seinen Jüngern, weil sie viele Worte ihres Herrn nicht verstehen konnten, da sie über ihr menschliches Verstehen hinausgingen. Erst nach der Ausgießung des Heiligen Geistes konnten sie sich der Reden ihres Herrn erinnern, sie verstehen und bezeugen. So entstand das Evangelium unter der Leitung des Heiligen Geistes. Ein anderes Evangelium ist nicht nötig. Wir sollten nie vergessen, dass das Urevangelium kein Buch, sondern die Person Jesu war. Die Jünger spürten seine Liebe, seine Heiligkeit und seine Hoheit. Sie hörten seine Gesetze und seine Verheißungen, staunten über seine Wunder und seine Allmacht, litten mit unter seiner Verfolgung, waren entsetzt über seinen Kreuzestod und waren sprachlos bei seiner Auferstehung von den Toten. Sie starrten ihm nach in den Himmel; als er in einer Wolke aufgefahren war. Der Heilige Geist aber erinnerte sie an alle diese Tatsachen und lehrte sie die Bedeutung des Todes Jesu Christi und seiner Himmelfahrt.

Der natürliche Mensch kann auch heute mit seinem Verstand viele Worte Gottes in der Bibel nicht begreifen. Deshalb öffnet der Tröstergeist den Suchenden und Bittenden die Augen, Ohren und Herzen, damit sie die Worte des Herrn Jesus verstehen, bezeugen und tun können. Ihr bibelgegründetes Zeugnis stellt auch eine geistbewirkte, prophetische Rede dar. In diesem Sinn gilt die Offenbarung Jesu im Johannesevangelium gleichermaßen allen Bibellesern wie seinen Jüngern.

Wenn jedoch ein Prediger mit seltsamen oder schwärmerischen Eingebungen kommt und behauptet prophetische Worte weiterzusagen, sollten die Ältesten einer Gemeinde prüfen, ob seine Worte mit dem Evangelium übereinstimmen. Falls sie den Eindruck haben, dass seine Botschaft nicht vom Heiligen Geist stammt, sollten sie solange für den fremden Redner beten, bis dessen Geist sich offenbart, und entweder in das Glaubensgebet zu unserem Vater im Himmel mit einstimmt, oder Christus mit seiner Gemeinde verflucht, und damit bekennt, dass er nicht von Gott stammt, sondern von Satan.

Nicht umsonst hat der Herr Jesus uns mit der letzten Bitte im Vaterunser befohlen unseren Vater im Himmel zu bitten: „Und erlöse uns von dem Bösen“! Kein Mensch kann die Lügenmacht Satans von sich aus verstehen oder überwinden. Dies ist allein im Namen Jesu Christi möglich, solange die Beter unter der Deckung seines Blutes in ihm geborgen bleiben. Der Heilige Geist ist ein Geist der Wahrheit, der die Wirklichkeit des Vaters und des Sohnes bekennt.

Gebet: Vater im Himmel, wir danken dir für jedes Wort, das du an uns Menschen gerichtet hast, und beten dich an, weil der Herr Jesus dein menschgewordenes Wort ist. Wir loben und preisen dich, weil er den Heiligen Geist auf uns nach seinem Sühnetod ausgegossen hat, damit seine Jünger sein Evangelium schriftlich erfassen konnten und wir es heute durch deinen Tröstergeist hören, verstehen und bezeugen können. Amen.

Frage:

  1. Was verstehst du unter dem Begriff „Prophetische Rede“?

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