Home -- German -- The Law of Christ -- 26 (Conduct 8)
Previous Chapter -- Next Chapter
8 - Richten und Strafen in den Geboten Jesu
Zusammenfassung
Der gravierendste Unterschied zwischen den Gesetzen Moses und Muhammads einerseits und dem Gesetz Christi andererseits besteht darin, daß die erstgenannten in ihren Gesetzen eine Abteilung für irdisches Gericht mit harten Strafen entwickelten, während im Gesetz Christi keine irdische Verurteilung und keine konkreten Strafen zu finden sind. Dieser Unterschied bedeutet eine geistliche Revolution im Gerichtswesen. Im Islam sind harte Strafen für Landfriedensbruch, Ehebruch, Diebstahl, Verleumdung, Mord und Verletzungen vorgeschrieben. Diese drakonischen Strafen bestehen aus Auspeitschen, Kreuzigung, Hände oder Füße abhacken, Steinigung, Blutrache oder Blutgeld. Im Gesetz Jesu gibt es keine Spur von solchen irdischen Strafen. Er hat allerdings für die jüdische Volksgemeinschaft die 613 Gesetze Moses und ihre Strafen nicht aufgehoben, in seiner Gemeinde jedoch herrscht ein anderes Gesetz mit einem grundverschiedenen Geist.
Da auch innerhalb der Gemeinde exemplarische Verfehlungen stattfinden, hat Jesus die Apostel und glaubensbewährte Gemeindeälteste mit den Schlüsseln des Himmelreichs bevollmächtigt. Wo zwei oder drei von ihnen im gemeinsamen Gebet über einen Fall einig geworden sind, ist Jesus mitten unter ihnen gegenwärtig und entscheidet mit, was sie tun und beten sollen. Im Extremfall muß ein schuldiges Gemeindeglied, das keine Buße tun will, aus der Gemeinde ausgeschlossen werden.
Die Schlüssel des Himmelreiches besitzen jedoch einen größeren Wirkungsbereich als nur Verfehlungen geistlich zu bestrafen. Jede wortgebundene Verkündigung besitzt die Vollmacht, entweder Menschen zu erlösen, wenn sie an Jesus glauben, oder sie zu verhärten und zu binden, falls sie sich dem Wort verschließen. Jede kreuzgegründete Verkündigung bewirkt eine solche Scheidung. Der Heilige Geist ist es, der Menschenherzen von ihrer Schuld erlöst und tröstet. Derselbe Geist aber verschließt und bindet gleichzeitig die Ablehner der Gnade Christi durch dieselben Worte seiner Zeugen. Jeder Verkündiger des Evangeliums trägt eine große Verantwortung für die Worte die er sagt. Die Wirkung seiner Worte reicht bis in die Ewigkeit hinein.
Wo aber ein Mensch begonnen hat an Jesus Christus zu glauben und die Gnadenkraft des Heiligen Geistes an seinem Gewissen gespürt hat, sich aber trotzdem grimmig abwendet und die Heilige Dreieinigkeit lästert, begeht er die Sünde wider den Heiligen Geist, die nie vergeben werden kann. Er treibt sozusagen das geistliche Embryo in sich mit Gewalt und Hass ab. Das kann geschehen, wenn ein werdendes Gemeindeglied nicht bereit ist mit seinen sexuellen Bindungen, mit dem Vertrauen auf die Macht des Geldes und mit der blanken Ehrsucht zu brechen und sie in Jesu Namen zu überwinden.
Jesus hat seinen Jüngern empfohlen eher ein Auge auszureißen, eine Hand oder einen Fuß abzuhacken, als den Eintritt ins Reich Gottes wegen konkreter Sünden zu versäumen. Er befahl allen, die ihm nachfolgen wollen sich selbst zu verleugnen, ihre Begierden und Empfindlichkeiten nicht mehr zu bejahen und sich selbst in der Gegenwart Jesu durch eine ehrliche Beichte zu richten und in ihrer Selbstverurteilung ihr eigenes Kreuz auf sich zu nehmen. Solche Christusnachfolger sind ihrem Stolz gestorben und leben allein von der Gnade Jesu.
Sie besitzen das Vorrecht, nicht mehr gerichtet zu werden, denn sie akzeptierten ihre Gnadenrechtfertigung im Sühnetod Jesu Christi. Sie kommen nicht mehr ins Gericht, sondern sind bereits vom Tod ins Leben hineingedrungen. Wer seine Verdorbenheit erkannt und sich durchgerichtet hat, wird barmherzig mit seinen Mitmenschen werden und wird niemand richten und verurteilen, da dieses Recht allein dem Vater und dem Sohn zusteht. Jesus liebt die Sünder, die Buße tun mehr als scheinheilige Gerechte, die meinen der Buße nicht zu bedürfen!
Wer diese Grundlinien von Recht und Gerechtigkeit im Reich Gottes bedenkt, kann erkennen, daß die Liebe Christi nicht zuerst mit Gesetz und Strafen wirkt, sondern mit herzlichem Erbarmen in der Kraft des Heiligen Geistes. Nicht Angst und Zittern vor Gott schaffen eine neue Existenz, sondern das Blut Jesu Christi aus seinem stellvertretenden Sühnetod und die Kraft des Heiligen Geistes vermitteln allen Christusnachfolgern das ewige Leben. Das Gesetz Jesu besteht aus Liebe und Rettung, nicht aus Furcht und Strafen.