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THEMA 4: DAS GESETZ CHRISTI
Die 1000 Gebote Jesu im Neuen Testament

EINLEITUNG



Die Herausforderung des Islams

Wer im Koran die etwa einhundert Verse über Christus, den Sohn der Maria, liest, stößt auf eine eigenartige Formulierung, in der Muhammad Christus sagen läßt: "Fürchtet Allah und gehorcht mir!" (Sure Al Imran 3,50). Jeder Muslim liest bei seinen Koranrezitationen diesen aufregenden Satz, demzufolge er sich dem Sohn der Maria unterwerfen und ihm gehorchen sollte. Dieser Befehl bedeutet vom islamischen Verständnis her gesehen, daß Christus ein neues Gesetz, eine eigene Scharia, mit Geboten, Befehlen und Anordnungen offenbarte, die die Grundlage für seine Volksgemeinschaft darstellen, aber auch für jedermann nach seiner Wiederkunft entscheidend wichtig werden.

Falls wir gefragt werden, welches die Gebote und Befehle Christi in seinem Evangelium sind, müssen wir meist zögernd bekennen, daß uns nur eine begrenzte Zahl davon bewußt ist. Wer aber die vier Evangelien, die Apostelgeschichte und die Offenbarung im Blick auf diese Frage durchliest wird schnell fündig, denn im Neuen Testament gibt es etwa 1000 Befehle, Gebote und Anweisungen Jesu, sowie zahlreiche rechtsverbindliche Aussagen, die die Basis für sein neues Gesetz darstellen.

Die Gebote Jesu Christi erscheinen nicht als ein starres, tötendes Gesetz, sondern sind eingebettet in seine heilende und rettende Liebe. Das Geheimnis des neuen Gesetzes ist die Liebe Jesu, seine Geduld, seine Freundlichkeit, seine Freude und seine Kraft. Seine Gebote gleichen den Anweisungen einer Mutter an ihre Kinder, damit sie keinen Schaden nehmen. Sinn und Ziel des Gesetzes Jesu ist pure Liebe. Wer ihn liebt beachtet seine Befehle und Anordnungen, denn sie sind der beste Weg zum Leben im Reich Gottes. Ohne das Einhalten seiner Liebesgebote gibt es keinen Frieden in der Gemeinde und keine Vollmacht in der Verkündigung.

Jesus und das Gesetz Moses

Der Herr Jesus hat sein neues Gesetz nicht im Gegensatz zum Gesetz Moses offenbart, vielmehr hat er die Unauflöslichkeit und Unversehrtheit der Thora und der Propheten für immer bestätigt:

17 Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. 19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. 20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. (Matthäus 5,17-20)

Jesus hat mehrere Gebote der Thora in seinen Lehren und Reden zitiert und bestätigt. Das Gesetz Moses und die Propheten waren seine Bibel, die er in entscheidenden Formulierungen und Versen auswendig beherrschte. Er lebte vom Wort Gottes, wie er Satan sagte:

"Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht" (Matthäus 4,4).

Die Ehrfurcht und Liebe zum Wort Gottes hinderte Jesus jedoch nicht, ein falsches oder mangelhaftes Verständnis der geoffenbarten Texte präzise klarzustellen. Er lehrte: "Ihr habt gehört, daß gesagt ist: ... Ich aber sage Euch ...!" Er stellte sich damit als der offenbarende und korrigierende Sohn Gottes vor. Niemand hat das Recht, ein geoffenbartes Wort Gottes zu ändern, zu erneuern oder umzudeuten, außer Gott selbst! Jesus hat das Gesetz Moses nicht nur akzeptiert, sondern mit seinen Worten und Taten, mit seinem Leben, Sterben und Auferstehen von den Toten erfüllt. Er hat das Gesetz Moses vertieft und weiterentwickelt.

Taten und Absichten

Einer der gravierendsten Unterschiede zwischen dem Gesetz Moses, dem Gesetz Hamurabis oder der Scharia des Islams einerseits und dem neuen Gesetz Jesu andererseits besteht darin, daß Jesus nicht nur konkrete, erfaßbare Taten beurteilt, sondern vor allem den Sinn und die Absichten seiner Nachfolger ändern will. Wer denkt: "Die Gedanken sind frei!" irrt sich, denn Jesus verlangt von uns Liebe, Demut, Versöhnung, Glauben, Fleiß, Hoffnung und Treue, mehr noch als die daraus resultierenden Taten. Er will unsere harten Herzen ändern, damit sein Opfersinn seine Geliebten präge. Er sagte:

"Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr euch untereinander liebhabt." (Johannes 13,34)

Jesus macht seine eigene Liebe zum Maßstab für unsere Liebe. Das bedeutet, daß er unser Gesetz ist. Wie er liebte und diente so sollen wir in seiner Kraft und Leitung lernen zu lieben und zu denken. Das verlangt ein Umdenken bei uns und eine Revolution in unserem Innersten. Aus Egoisten sollen Helfer für Notleidende werden; hartherzige Manager verändern sich durch seine Güte in barmherzige Väter. Ob Ehe oder Beruf, ob Gemeinde oder Schule, die Liebe Jesu will das gegenseitige Benehmen, die innere Haltung und die Taten der Einzelnen sowie die Atmosphäre in den Räumen ändern. Wer das Gesetz Jesu verstehen und tun will, muß seine eigenen Pläne, Wünsche und Absichten der Leitung seines heiligen Geistes unterstellen.

Werkgerechtigkeit oder Gnadengerechtigkeit?

Der Apostel Paulus lehrt uns, wie schon David bekannt hatte, daß kein Mensch gut ist, falls er an der Heiligkeit und Liebe Gottes gemessen wird. Wir sind alle mangelhaft, verloren und verdammt. Da ist keiner der Gutes tue, auch nicht einer! Alle unsere sogenannten guten Werke sind ein unflätig Kleid. Wer hofft auf Grund seiner eigenen Leistungen vor Gott gerecht zu werden ist schon verurteilt. Der Betrug des Humanismus hat die Massen für ihre eigene geistliche Verlorenheit blind gemacht.

Es gibt kein anderes Heil als durch das einmalige Sühneopfer Jesu am Kreuz. Wer eine andere Gerechtigkeit erstrebt, irrt und endet in der Verzweiflung. Allein das Blut Jesu Christi macht uns rein von allen Sünden. Das neue Gesetz Christi beabsichtigt nicht die Kreuzesgerechtigkeit aufzuheben oder zu ergänzen, sondern resultiert daraus.

Der Gekreuzigte hat uns nicht nur umsonst allein aus Gnade gerechtfertigt, sondern hat auch den Geist seiner Liebe als sein ewiges Leben in seine Nachfolger ausgegossen. Dieses Leben aus Gott und seine Liebe treiben uns zu guten Taten. Wir dienen Jesus nicht damit wir gerechtfertigt werden, sondern weil wir bereits gerechtfertigt worden sind, dienen wir ihm aus Dank. Das neue Gesetz Christi ordnet unsere Anbetung und unsere Dienste. Paulus schreibt: Das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes (Römer 8,2). Jakobus sagt dazu: Der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist tot in sich selber (Jakobus 2,17). Umgekehrt bedeutet dies: Gute Werke sind unerläßliche Früchte des Heiligen Geistes. Das neue Gesetz Jesu hebt die Gerechtigkeit durch den Glauben an den auferstandenen Gekreuzigten nicht auf, sondern fordert und schafft die Früchte seines Leidens.

Heiligung ohne Verkrampfung

Der Schreiber des Hebräerbriefes schärft uns ein: Ohne Heiligung wird niemand den Herrn sehen (Hebräer 12,14). Dabei bleibt das Blut Jesu Christi unser einziger Trost, denn durch sein einmaliges Opfer hat er für immer vollendet, die geheiligt werden (Hebräer 10,14). Der Heilige Geist ist das Angeld für die zukünftige Herrlichkeit, die wir in Christus erben (Epheser 1,14). Das bringt mit sich, daß wir jetzt schon dem Vater näher gerückt und seinem Sohn einverleibt werden. Je näher wir zu Gott gezogen werden, desto mehr werden jedoch unsere sündhaften Erbanlagen, unsere hochmütigen Gedanken und unser empfindlicher Egoismus durchleuchtet. Die wahren Heiligen sind die größten Sünder, weil sie im Licht Gottes stehen, ihren Stolz zerbrechen und allein von seinem Erbarmen leben. Wer denkt, er habe eine höhere Stufe der Heiligkeit erlangt, als das Kreuz Jesu uns vermittelt, steht in Gefahr ein scheinheiliger Heuchler zu werden. Je mehr der heilige Geist uns formt, desto mehr zerbrechen wir unserem Ich und leben allein von der Gnade Christi. Das neue Gesetz Jesu "kratzt uns unsere vermeintliche Heiligkeit mit der Wurzelbürste ab". So bleibt die Frucht aus dem neuen Gesetz nichts als Gnade!

Diese kurze Einleitung will helfen, das Gesetz Jesu nicht falsch zu verstehen. Es erscheint gottlosen Menschen weitgehend unverständlich und unerfüllbar zu sein, doch auch sie werden durch die Seligpreisungen eingeladen, das offene Tor zum Gesetz Christi zu durchschreiten. Nicht das aussichtslose Muß oder die Verzweiflung wegen der Unfähigkeit des Menschen die Gebote Jesu zu erfüllen prägen den Charakter dieses neuen Gesetzes, sondern die Kraft des heiligen Geistes in der Gnade Christi eröffnet uns die Möglichkeit mit Gott im Frieden zu leben und ihm mit unserem Dienen Freude zu bereiten.

Praktische Hinweise zu den Texten dieses Buches

In den folgenden Ausführungen werden einige Verse des Neuen Testamentes mehreremale bei verschiedenen Themen zitiert, da diese Verse verschiedenartige Inhalte besitzen.

Unter dem Begriff Gebote und Befehle Jesu werden direkte und indirekte Imperative verstanden, sowohl in der Aktiv- wie auch in der Möglichkeitsform (Indikativ und Konjunktiv). Dazu kommen die Hilfszeitwörter "soll und muß", die in semitischen Sprachen häufig als Befehlsformen verstanden werden.

Gesetzesrelevante Aussagen Jesu werden in einer mehrschichtigen Auswahl angeboten, da das Gesetz Moses in der Thora mit seinen 613 Geboten, sowie vielverzweigte jüdische Vorschriften und das römische Recht oft mit den Geboten Christi und dem Gesetz seines Reiches kollidieren. Im Grund genommen stehen die Befehle und Anweisungen Jesu in einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit allen irdischen und religiösen Rechten, einschließlich "moderner" Menschenrechte, denn die Gebote, Ordnungen und geistlichen Zielsetzungen des Himmelreiches wollen die irdischen Rechte überwinden und heiligen. In diesem Sinn beten wir: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden" (Matthäus 6,10).

Diese Einführung in das Gesetz Christi versteht sich als erster Schritt, mit einer vorsichtigen Sortierung der Aussagen Jesu mit gesetzgebendem Charakter. Sie beinhaltet auch Hinweise auf die islamische Scharia sowie auf Vergeltungsschläge Israels gegen Selbstmordattentate der Palästinenser. Wir müssen lernen das Evangelium in der semitischen Form des Gesetzes der Liebe Christi den Kindern Abrahams anzubieten, so wie Jesus selbst es sagte und tat.

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