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Home -- German -- Offenbarung -- 144 ( Der Menschensohn auf einer weißen Wolke.)

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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung

BUCH 5 - DER ANTICHRIST UND DAS LAMM GOTTES (OFFENBARUNG 13:1 - 16:21) - Christus inmitten seiner Märtyrer trotz des Antichristen und der Zornschalengerichte
TEIL 5.5 Letzte Warnungen vor dem Zorn Gottes (Offenbarung 14, 6 - 20)

6. Der Menschensohn auf einer weißen Wolke. (Offb. 14,14-16)


14 Und ich sah und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn; er hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel.

15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel und rief dem der auf der Wolke saß mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden.

16 Und der auf der Wolke saß, setzte seine Sichel an die Erde und die Erde wurde abgeerntet.

Der Mann mit der Krone auf der Wolke

Johannes in seiner Trauer und Hoffnung, mitten in Verfolgung und Verheißung und in der Kraft des ewigen Lebens, sorgte sich für seine verwaisten Gemeinden auf dem Festland. Er sah den Vernichtungsfeldzug der römischen Kaiser auf die Jesus-Nachfolger unausweichlich zukommen. Er wusste keine andere Hilfe, als zum Himmel aufzublicken und siehe, er sah eine neue eindrückliche Vision. Er sah eine weiße Lichtwolke, ohne Schatten, durch und durch weiß, rein und hoheitsvoll. Diese Wolke fesselte seinen Blick. Sie lebte und quirlte, in ihr war Leben, Kraft und Bewegung, so als ob tausend Engel miteinander als zusammengeballter Schwarm über dem blauen Mittelmeer schwebten.

Als Johannes die Wolke beobachtete, erkannte er einen Menschen, einen jungen Mann, in hoheitsvollem, weißen Gewand, der auf der Herrlichkeitswolke thronte. Blitzartig ging Johannes die Verheißung an Daniel durch den Sinn, dass einer wie ein Menschensohn mit den Wolken des Himmels kam und zu dem Uralten gelangte und ihm nahegebracht wurde. Dieser gab ihm Macht, Herrlichkeit und Reich, dass ihm alle Völker und Menschen aus vielen Geschlechtern dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nie. Und sein Reich hat kein Ende (Dan. 7, 13-14).

Johannes kannte den Text dieser Verheißung auswendig und war wie elektrisiert, als er meinte, das Zeichen des Menschensohnes zu sehen so wie Jesus seinen Apostel mehrere Male eingeschärft hatte (Mt. 16, 27-28; 19, 28; Kap. 24, 27, 30, 37, 39 und 44; Kap. 25, 13, 31 und 33 und Kap. 26, 64).

Johannes hatte schon immer auf das Zeichen des Menschensohnes gewartet und gespannt Ausschau gehalten, ob er nicht schon nahe sei. Jetzt aber sah er die Wolke über dem Meer schweben und einer saß auf ihr. Der Apostel sprang auf vor Freude und starrte auf den Wolkenthron des Erhabenen und erkannte seine goldene Krone auf seinem Haupt als Zeichen seiner Autorität und Herrlichkeit. Und dann erkannte er in seiner Hand eine scharfe Sichel. Sein Herr kam nicht als sein Herrscher mit einem Zepter, noch als Hoherpriester mit den Namen der zwölf Stämme auf seiner Brust, er kam als unbestechlicher Richter, als Herr der Ernte, der alle Frucht aus der Kirchengeschichte einsammeln wollte.

Der Seher erkannte die tiefe Bedeutung dieser Vision. Nicht der Antichrist, der im dritten Tempel thront, war der Herr der Welt, auch nicht sein falscher Prophet oder die große Hure, sondern allein der Menschensohn der ihm beim Beginn seiner Offenbarungen auf der Insel Patmos in großer Herrlichkeit erschienen war (Offb. 1, 12-20). Damals hatte der hoheitsvolle Weltenrichter ihm eingeprägt:

Fürchte dich nicht!

Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.

Ich war tot und siehe ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Und habe die Schlüssel zur Hölle und des Todes (Offb. 1, 17-18).

Das war der Trost den der Patriarch für seine totgeweihten Gemeinden brauchte. Der Sieger über Hölle und Tod lebt! Er ist der Schöpfer und der Richter. Er hat selber den Tod mit entsetzlichen Qualen erlitten, aber siehe, er lebt und ist unsterblich. Nicht der Antichrist hat den Tod überwunden. Seine sogenannte Unsterblichkeit ist satanisches Blendwerk. Allein Jesus besitzt den Schlüssel zur Hölle und zum Tod und kann jeden jederzeit herausführen, der ihm nachfolgt und um seinetwillen getötet wird. Nicht nur das ewige Leben in den Christusliebhabern ist unsterblich, sondern ihr Herr selber ist ihr Garant und sagt ihnen “Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben ob er gleich stürbe. Und wer da lebt (im Heiligen Geist) und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?” (Joh. 11, 25-26).

Alle diese Worte des Menschensohnes gingen durch das Herz des Apostels, der für seine verfolgte Gemeinde litt, aber ihr nicht helfen konnte, da er selbst auf die karge Insel Patmos in die Isolation verbannt worden war.

Die Erde ist reif zur Ernte!

Johannes starrte auf die weiße Wolke und auf den Menschensohn, der auf ihr thronte und hätte ihn am liebsten zu sich auf die Insel Patmos herabgezogen. Da sah er plötzlich in seiner Vision die Umrisse des himmlischen Tempels in der ihm vertrauten Form des Tempels von Jerusalem. Aus dem Vorraum des Heiligen trat ein Engel, der dem Menschensohn und König auf der Wolke eine Botschaft mit großer Stimme voller Entsetzen zurief: Jetzt ist der Zeitpunkt der Ernte gekommen! Herr der Ernte setze deine Sichel an und ernte! Die Erde ist in der Hitze der Verfolgung des Antichristen voll ausgereift. Ein längeres Warten würde das Ausfallen der überreifen Körner aus den Ähren mit sich bringen.

Die Gemeinde Jesu hat im Leiden die volle Reife des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung erlangt. Jetzt, mitten in der Trübsal der Gemeinde, in ihrer Verfolgung und Bedrückung, jetzt muss sein alles entscheidende Handeln einsetzen.

Der Herr der Ernte benötigt keinen Engel, der ihm nahe legt oder gar befiehlt, die Ernte seiner Gemeinde zu diesem Zeitpunkt einzubringen. Aber um dem Seher Johannes zu demonstrieren, dass Er, der allmächtige Auferstandene, nicht überheblich und allein den Termin der Entrückung und des Gerichtes entschied, sondern die Weisung und Mitteilung seines Vaters in Herrlichkeit abwartete, ließ er in der Vision einen Engel aus dem Tempel hervortreten, der ihm als Bote seines Vaters mitteilte: Jetzt ist der Tag der grossen Ernte und der Augenblick des Einsammelns Ewigkeitsfrüchte gekommen. Jetzt, sofort, ohne Zögern! (Joh. 5, 27-30).

In einem grandiosen Bild, mit göttlicher Einfachheit, sagt der griechische Text: Der auf der Wolke Thronende, “warf” seine Sichel auf die Erde und die Erde wurde abgeerntet (Offb. 14, 16).

Die Sichel hat verschiedene Naturwissenschaftler und Astronomen inspiriert, an einen Meteoreneinfall zu denken, der auf die Erde zurase. Er würde nicht senkrecht auf die Erde prallen, sondern vom Kraftfeld der Erde eingefangen und spiralförmig wie eine Sichel in die Erde einfallen und wie ein Trommelfeuer aus dem All die sich drehende Erde ringsum treffen und sie mit einer 100.000-fach größeren Wucht als die Gewalt aller bekannten Wasserstoffbomben zerstören. Ein Brocken von nur 1 km Durchmesser hätte die Kraft von 250.000 Wasserstoffbomben (siehe Band 2, Seiten 136-137 zur Auslegung von Offenbarung Kap. 6, 12-17 und im Internet: http:\\www.jpl.nasa.gov/s19).

Andere Ausleger betonen, in diesem Bild von der Ernte werde kein Wort vom Zorn Gottes geredet, auch nicht von einer Strafe für Sünde, Aufruhr oder Anbetung des Drachensohnes. Hier sei nur von einer Ernte die Rede, die der göttliche Sämann zuvor gesät habe (Mt. 13, 3-17). Jetzt aber beauftrage er seine Engel, die Heiligen von den vier Winden der Erde zu sammeln (Mt. 13, 36-43; Kap. 24, 31 u.a.) und seine Ernte einzubringen. Dieser erste Erntebericht in der Offenbarung würde auf die Entrückung und Heimbringung der Gemeinde Jesu am Ende der großen Trübsal hinweisen, denn der Menschensohn in dieser Vision komme noch nicht auf die Erde, sondern bleibe vorerst in den Wolken ferne. Seine Gemeinde aber werde er am Ende der Zeiten herausretten und in Sicherheit bringen.

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