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KOLOSSER - Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit!
Meditationen, Gebete und Fragen zum Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolossä

Teil 4 - Die neue Lebensordnung im praktischen Alltag (Kolosser 3:18 - 4:1)

20. Die Stellung der Frau und des Mannes in der Familie (Kolosser 3:18-19)


Kolosser 3:18
18 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich's gebührt in dem Herrn. 19 Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie.

Wer sich in den Gesetzen der Religionen und Staaten etwas auskennt weiß, dass eines der wichtigsten Themen in jeder Kultur die Probleme und Rechte von Mann und Frau in ihrer Familie und am Arbeitsplatz darstellen. In mehreren Ländern kann man von einem ideellen Kleinkrieg zwischen beiden Geschlechtern reden. Keiner will sich unterordnen, sondern jeder will frei sein und selber bestimmen, was er tut und was die andern tun sollen.

In den letzten Tagen wird selbst der Antichrist eine Zeit lang von der attraktiven Hure „Babylon“ gelenkt werden, bis sie mit einem Schlag vernichtet werden wird (Offenbarung 13,1-19,4).


Exkurs 2 - Mann und Frau in der Ehe nach dem Alten und dem Neuen Testament


Der unverheiratete Paulus wollte das spannungsgeladene Verhältnis zwischen Mann und Frau nicht selbst lösen, sondern nach dem Schöpfungsbericht ordnen. Er bezeichnete seine Anweisungen indirekt als eine Grundordnung des Schöpfers in der durcheinander gebrachten Schöpfung. Wer die präzisen Sätze des Apostels verstehen will, sollte die ersten Kapitel der Bibel sorgsam lesen, bedenken und danach leben, wenn er Frieden und Kraft für seine Familie und in sich selbst finden will.

In 1.Mose 1,27 steht geschrieben: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib“. Der Schöpfer hat damit sowohl den Mann wie auch die Frau nach seinem Bild geschaffen. Beide sollen gleichermaßen Spiegelbilder seiner Liebe und seiner Heiligkeit werden. Dies erhellt, dass Gott selbst kein Mann, noch eine Frau nach dem biologischen Verständnis dieser Worte ist, vielmehr ist Gott Geist, Licht und Liebe (Johannes 4, 24; 1.Johannes 1,5; 4,16), was erklärt, worin die Ebenbildlichkeit von Mann und Frau bestehen soll.

Des Weiteren lesen wir in 1.Mose 1,28: „Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht“.

Mann und Frau wurden nach dem Empfang des göttlichen Segens miteinander beauftragt, die Erde mit ihren Nachkommen zu füllen, sich die Natur untertan zu machen und über Tiere und Pflanzen zu herrschen. Diese Auftragsbeschreibung beinhaltet, dass das Sexpotential bei Mann und Frau eine Gnadengabe Gottes aus dem Paradies ist, solange dieses Potential innerhalb der Ehe von beiden verantwortungsbewusst ausgeübt wird. Sie sind gewürdigt, das ihnen anvertraute Leben schöpferisch weiterzugeben. Zu der Wertung dieser Schöpfungsprinzipien lesen wir: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1.Mose 1,31). Der Schöpfer hat damit auch die wundervolle Existenz von Mann und Frau als sehr gut bezeichnet (1.Mose 1,31).

Im weiterführenden Schöpfungsbericht erfahren wir Details über die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Mann und Frau. „Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. … 15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. 16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben“ (1.Mose 2,7.15-17).

Der Mann, der als lebendige Seele von Gott, dem Herrn, geschaffen wurde, bekam die Aufgabe, den Paradiesgarten zu bebauen und zu bewahren, solange er nicht vom Baum „des Guten und des Bösen“ essen werde.

Der Mann kannte Gott, seinen Schöpfer, als „den Guten“. Falls er aber auch „den Bösen“ kennen lernen wollte und sich ihm öffnete, würde er sterben müssen (2.Mose 7-17), denn der Tod ist der Sünde Sold (Römer 6,23).

In 1.Mose 2,18 lesen wir weiter: „Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei“. Dieser aufregende Text bezeugt, dass kein Mann vollkommen ist, sondern eine Gehilfin braucht, die um ihn ist und ihn ergänzt. Kein Mann kann allein Kinder zeugen. Ohne Frauen gäbe es heute keine Menschheit mehr. Deshalb ist die Frau unersetzbar. Bisweilen wird sie als „die bessere Hälfte“ bezeichnet. Sie ist auch die Ansprechpartnerin ihres Mannes, der Freud und Leid mit ihr teilt und trägt.

Dieses tiefgründige Wort Gottes in 1.Mose 2,18 enthält auch die eindeutige Begrenzung der Ehe. Der Herr sagt, dass der Mann eine Partnerin und Gehilfin brauche und nicht zwei, drei oder vier, wie einige Religionen meinen als ihre Offenbarung realisieren zu können. Wo ein Mann sich zwei oder mehreren Frauen zuwendet, attackiert er Gottes Willen und begeht Ehebruch (Sure al-Nisa’ 4,3).

In 1.Mose 2,22 lesen wir über die Erschaffung der Frau „Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. 23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch. 25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht“ (1.Mose 2,22-3,1).

Die Erschaffung der Frau wird in der Bibel als eine Weiterentwicklung des Mannes bezeichnet. Der Herr baute aus der „Rippe“ des Mannes eine Frau die andere Haare, andere Hüften und eine gnadenvolle Ausrüstung um Mutter zu werden besaß. Sie stellt damit eine Höherentwicklung des Mannes dar, das Leben bewahrend, oft sensibel, mit mehr Gefühl und pragmatischer als ihr Mann, der gut daran tut auf ihren Rat zu hören. Sie spürt manchmal eine Realität mehr als man denken kann.

In 1.Mose 2,23 lesen wir: „Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist“.

Adam war von seiner Frau begeistert, verliebte sich total in sie und bezeichnete sie als gleichberechtigte Männin. Sie stand in seinen Augen nicht höher und nicht tiefer als er selbst, sondern entsprach seiner Art, seinem Fleisch und seinen Knochen. Sie war und ist sein greifbares und ideelles Gegenüber. Rabbiner lehren bisweilen, Gott habe die Frau nicht aus einem Fuß Adams erschaffen, damit er sie nicht unter sich trete, noch aus einem Splitter des Kopfknochens, damit sie sich nicht über ihn erhebe und ihn beherrsche, sondern aus seiner Rippe, damit sie auf demselben Niveau neben im stehe und immer bei ihm sei.

Die Bibel erklärt nach dem begeisterten Ausruf Adams: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein“ (1.Mose 2,24).

In Tausenden von Büchern und Filmen wurde versucht diesen geheimnisvollen, energiegeladenen Satz als dramatische Liebesgeschichte darzustellen. Eine echte Liebe zwischen den Vertretern beider Geschlechter aber sitzt tiefer als Psychologen erklären und Firmen zur Werbung ihrer Ware benützen können. Auch diese erotische Liebe ist nach ihrem Ursprung noch eine paradiesische Kraft, die trotz ihrer Verunreinigung seit dem Sündenfall noch eine immense Strahlkraft und vereini-gende Wirkung besitzt.

Leider werden in verschiedenen Kulturkreisen junge Eheleute in die Familie des Mannes eingebunden, so dass ihnen zwar der Schutz seiner Sippe zugute kommt, die junge Ehefrau aber muss ihrer Schwiegermutter untertan bleiben, so dass ein umfassendes Zusammenwachsen der beiden Ehegatten kaum möglich ist. Hier sollten unzählige Sippen Buße tun und ihren Kindern Freiheit schenken, so dass diese allein ihren Haushalt gründen können und gern zurückkommen, um ihre Eltern zu besuchen, ihnen zu helfen und sie zu ehren.

Was die geschlechtliche Vereinigung der Verheirateten anbelangt, so bedeutet dies nicht nur ihr paradiesisches Vorrecht dem Leibe nach, das rücksichtsvoll eingeübt werden muss, sondern umfasst gleichzeitig auch die seelische und intellektuelle Vereinigung der Beiden. Eine Ehe ist trotz aller Spannungen und Unterschiede eine Einheit und die Grundlage einer gesunden Kultur. Wo diese Einheit durch andere Religionen oder Ideologien in Frage gestellt wird, versucht ein gottloser Geist die bewährte Schöpfungsordnung zu zerstören.

Die Bibel ist mutig und bekennt, dass die jung Verheirateten anfangs unbekleidet waren und sich ihrer Nacktheit nicht schämten, denn Gott selbst hatte sie zusammengeführt. Wo eine Ehe von Gott vorbereitet wurde und das Paar vereint hat, besteht Hoffnung auf Frieden und Harmonie, sowie ein Wachstum der Liebe und ihre Vertiefung mit zunehmendem Alter.

Die Bibel ist nüchtern. Sie beschreibt den Sündenfall der Vermählten durch eine raffinierte Versuchung Satans. Er wollte die Ehe der beiden zerreißen und zwei Ebenbilder Gottes töten. Das deutsche Wort „EHE“ beschreibt mit seinen drei Buchstaben das Geheimnis einer glücklichen Ehe: Der Herr hält die zwei Egoisten in seiner Liebe und Vergebung zusammen! Im Grunde genommen besteht eine gesegnete Ehe nicht nur aus zwei Personen, sondern aus drei, da der Herr durch seine Gnade sich in diesen Ehebund eingeschlossen hat. Satan wollte das Vertrauen der beiden in ihren HERRN erschüttern und damit auch ihre Ehe zerstören.

Die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? 2 Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! 4 Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, 5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. 6 Und das Weib sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß“ (1.Mose 3,1-6).

Satan versuchte als erstes Eva und erschütterte in ihr stufenweise ihr Vertrauen in die Güte und Liebe ihres Schöpfers. Adam hatte ihr zuvor erklärt, dass sie von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen nicht essen sollte, da sie sonst sterben werde (1.Mose 3,2-3). Satan aber behauptete, dies sei nicht wahr! Gott sei ein Egoist und ein Lügner! Sie würden nicht sterben, falls sie von diesem Baum essen würden, vielmehr würden sie sein wie Gott und alles Wissen und beherrschen.

Oft wird dieser Sündenfall als erster ehelicher Kontakt von Adam und Eva beschrieben. Dies ist ein primitiver Irrtum! Bei dieser Versuchung ging es nicht um Liebe und Sex, sondern um die Erkenntnis Gottes, „des Guten“ und um die Erkenntnis Satans, „des Bösen“. Die Jungverheirateten hatten beide Gott, ihren Schöpfer, als den Guten kennen gelernt. Satan aber wollte, dass sie sich auch seinem Geist, seiner List, seiner Lüge und seinem Streben nach Gottgleichheit öffnen und nicht nur das Böse verstehen lernen, sondern selber böse werden.

Der Böse, wie Jesus den Teufel bezeichnete (Matthäus 6,13), wandte sich nicht an den kritischen, intellektuellen Adam, sondern an Eva, die feinfühlige Vertrauende. Sie schien die Gabe der Geisterunterscheidung nicht zu besitzen und bekam Verlangen nach einer alles umfassenden Weisheit, wie der Böse sein Lügengespinst bezeichnete. Jesus nannte ihn den Vater der Lüge und den Mörder von Anfang an (Johannes 8,44).

Die Frau öffnete sich den Lügen des bösen Geistes, hielt den Schöpfer für einen Egoisten, Lügner und Betrüger, wollte aber weise und klug wie der Allmächtige werden. Sie bekam Verlangen nach der verbotenen Frucht, nahm sie, biss hinein, gab sie ihrem heimkehrenden Mann, damit er die neue Erkenntnis und Verantwortung mittrage. Er hörte auf sie, wollte auch die Offenbarungen Satans ausprobieren und ließ sich von seiner Frau verführen.

Nachdem beide Satan vertraut und Gott misstraut hatten, gingen ihnen die Augen auf. Sie erkannten sofort ihre Blöße. Der geistliche Abfall von Gott belastete und verdarb auch ihre körperliche Fähigkeiten. Sie versteckten sich beide vor dem kommenden Gott und fürchteten ihn.

9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. 11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? 12 Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß“ (1.Mose 3,9-12).

Als der Herr Adam und seine Frau aus ihrem Versteck herausgerufen hatte und Adam aufdeckte, dass er von der verbotenen Frucht gegessen habe, da verriet dieser Mann seine Frau und klagte auch Gott indirekt an, er hätte ihm eine Frau gegeben, die ihn verführt habe.

13 Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich, so dass ich aß. 14 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. 15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen“ (1.Mose 3,13-15).

Die Frau von Gott gefragt, weshalb sie dies getan habe, bekannte ihre Schuld auch nicht, sondern klagte die Schlange an, diese habe sie verführt. Sie, die Summe der Bosheit, wurde zu einem notvollen Dasein verflucht. Ihr wurde außerdem vorausgesagt, dass der Nachkomme der Frau bevollmächtigt sei, ihr den Kopf zu zertreten, sie, die Schlange, aber werde ihn mit ihrem Gift töten. In diesen Gerichtsworten des Herrn wird nicht von einem Nachkommen Adams geredet, sondern von dem einzigartigen Nachkommen der Frau, der den Urbösen vernichten werde. Ohne den verheißenen Nachkommen der Frau, der von Gottes Geist gezeugt wurde, gäbe es keine Erlösung von Satan.

16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein.

Die Strafe der Frau und ihr Schutz vor Satans Verführung enthielt dieses doppelte Strafwort Gottes: Sie soll mit Mühsal schwanger werden und mit Schmerzen Kinder gebären. Die Reaktion der Frauen auf Gottes Urteil in der Gegenwart heißt Verhütungstabletten schlucken oder Hunderttausende Embryos abtreiben. Dieser Aufruhr der Frauen gegen Gottes Wort macht sie zu Teilhaberinnen an einem fortgesetzten Massenmord, der in der Bundesrepublik Deutschland sich jährlich auf 300 000 Abtreibungen und in Indien bereits auf 40 Millionen belaufen soll.

Des Weiteren sagte Gott der Frau, dass sie ihr Leben nicht mehr allein bewältigen könne, sondern sich nach ihrem Mann sehnen werde. Dieser aber werde ihr gegenüber nicht nur Liebe üben, sondern sie beherrschen! (Epheser 5,23; 1.Thimo-theus 2,12). Diese Anordnung Gottes ist die Ursache zu dem ideellen Kleinkrieg der Geschlechter.

Jesus hat diese Strafworte des Alten Testaments nicht wiederholt noch bestätigt. Im Grund genommen hat er sie überwunden, indem er sagte: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Johannes 13,34-35). Dieses grundlegende Wort Jesu Christi in seinem neuen Gesetz gilt nicht nur Kirchengemeinden, sondern auch gläubigen Ehepartnern. In Christus wird die Pflicht und Last der Ehe entscheidend beeinflusst und gemildert.

Ein Mann, von der Liebe Jesu beseelt, wird seine Frau nicht beherrschen, unterwerfen, zwingen oder gar schlagen bis sie ihm unterwürfig gehorsam ist, wie es in Sure al-Nisa’ 4,34 beschrieben ist, sondern sie lieben, ehren, verstehen lernen, mittragen, sie segnen und ihr dienen. Paulus schreibt: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei. So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es, wie auch Christus die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes. »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«. Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. Darum auch ihr: ein jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann“ (Epheser 5, 25-6,1). Demnach soll sich die Frau ihrem Mann im Verständnis der Liebe Christi unterordnen, der Mann aber soll sich für die Frau und die Mutter seiner Kinder opfern, so wie Jesus sich für seine Gemeinde geopfert hat. Was ist nun leichter, sich unterzuordnen, oder sich zu opfern?

Das Sich-Unterordnen einer Frau unter den Gatten ist keine bittere Pflicht, denn schon Jesus hat sich seinem Vater freiwillig untergeordnet, weil er ihn liebte und ihm vertraute. In seinen Gebeten im Garten Gethsemane offenbarte er, wie seine Unterordnung einen existentiellen Kampf um Leben und Tod in ihm verursachte. Er beugte sich jedoch dem Willen seines Vaters bedingungslos – und siegte den umfassendsten Sieg der Weltgeschichte (Matthäus 26,38-44). Am Anfang seines Wirkens hatte er schon bekannt: „Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk“ (Johannes 4,34). Seinen Jüngern offenbarte er vertraulich seinen Charakter und empfahl ihnen es ihm gleich zu tun: „Lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Matthäus 11, 29-30). Wahre Liebe ordnet sich ohne viele Worte gern dem Geliebten unter. Dies ist selbstverständlich so lange die Liebe Gottes in den Herzen regiert. Hier zeigt sich auch das Geheimnis der Heiligen Dreieinigkeit. Jesus ordnete sich dem Willen seines Vaters unter. Auch der Heilige Geist verherrlicht sich nicht selbst, sondern Jesus. Deshalb hat der Vater dem Sohn alle Gewalt im Himmel und auf Erden übertragen; das Lamm Gottes aber lässt den Heiligen Geist die Gemeinde, seinen geistlichen Leib bauen. Dies alles geschieht in vollkommener Harmonie, in gegenseitiger Unterordnung, Vertrauen und Liebe.

Das Verständnis der demütigen Dreieinigkeit hilft uns auch die Empfehlung des Paulus an die Frau zu verstehen: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen“ (Epheser 5,22-24).

Wer diesen Text bedenkt, findet in dem Vers davor die revolutionäre Formulierung: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi!“. Dieser Satz verlangt noch vor den speziellen Pflichten für Mann und Frau, dass sich beide in Christi Liebe einander unterordnen. Das Christentum ist eine Religion der Demut, sowohl für Männer als auch für Frauen. Aus dieser Grundhaltung heraus kann die gesamte Haustafel des Apostels neu verstanden werden.

Wo jedoch die Liebe Gottes nicht in die Herzen der Ehegatten ausgegossen ist, kann die geistgegründete Ordnung der Schöpfung zu einer bitteren Last werden. Wenn sich zwei Ehegatten über einander ärgern und sich gegenseitig ablehnen ist jedoch noch der Weg der Versöhnung und Vergebung da. Bei einem Stamm in Afrika beginnt die Methode der Versöhnung, wenn der Vernünftigste der zwei Verstrittenen anfängt zu sagen: „Ich bin dumm! Ich habe mich geirrt!“. Dann sollte der andere auch sagen: „Ich bin auch dumm! Ich habe mich auch geirrt!“ Der Klügste von beiden sagt dann: „Ich bin der (oder die) Dümmste! Ich habe mich am meisten geirrt! Vergib mir!“ Worauf der Andere sagen soll: „Ich brauche auch, einen ganzen Korb voll Vergebung!“ Danach können sie sich wieder umarmen und küssen. Echte Liebe beugt sich tief.

In modernen Industrieländern wird heute nach dem sozialistischen Prinzip der Gleichberechtigung und Gleichschaltung der Frau, diese in Betriebe, Verwaltung, politische Ämter und selbst ins Militär eingesetzt, damit sie dem Mann „gleich“ sei. Dadurch verdient sie ihr eigenes Geld und ist finanziell nicht mehr abhängig von ihrem Mann. In vielen Staaten erhalten Mädchen seit einem Jahrhundert dieselbe Schulausbildung wie die Jungen. Das ist wünschenswert und unerlässlich. Wenn aber die Frau nicht mehr zuerst Mutter sein kann, sondern in den Stress des Berufslebens eingespannt wird, verflacht oder zerbricht die Familie. Die Kinder werden dann in sozialistische oder geistlose Kindergärten, Ganztagsschulen oder Internate eingesperrt, wo sie ohne die Liebe ihrer Eltern aufwachsen.

Neuerdings ist außerdem der Lebensstandard vieler Familien so hoch, dass das Gehalt des Mannes nicht mehr ausreicht, um die Unkosten und Forderungen aller Familienglieder zu erfüllen, so dass kein anderer Weg übrig bleibt, als dass auch die Frau Geld verdienen muss. Das führt in den Zerfall der Kultur und in die Seelenlosigkeit der heranwachsenden Jugend.

In solchen tief greifenden Umschichtungen der Lebensformen sollten wir die Empfehlungen und Befehle des Apostels Paulus neu durchdenken, durchbeten und praktizieren. Die Antwort wird in dem Gebot Christi zu finden sein: „Liebet einander wie ich euch liebe – was immer dies von euch verlangt!“

Gebet: Vater im Himmel, wir danken dir für die Schöpfungsordnung, dass du dem Mann eine Gehilfin als Männin zur Seite gestellt hast und beide mit der Weitergabe des ihnen anvertrauten Lebens begabt hast. Hilf, dass sich die „in Jesu Namen Verheirateten“ herzlich lieben, einander dienen, sich ergänzen und sich in der Demut und Sanftmut Christi gegenseitig unterordnen. Vergib die vielen Abtreibungen und Scheidungen in unseren Tagen und lass die Ehen im Geiste Jesu kleine Paradiesgärten werden. Amen.

Frage 47: Welche Verse der Bibel, die das Verhältnis von Mann und Frau beschreiben, erscheinen dir als die Wichtigsten?

(Ende von Exkurs 2)

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