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EPHESER - Werdet voll Geistes!
Meditationen, Gebete und Fragen zum Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in und um Ephesus

Teil 1 - Die Gebete des Apostels am Anfang seines Briefes für die Gemeinden in und um Ephesus (Epheser 1:3-23)
A - Die Gebete des Apostels am Anfang seines Briefes für die Gemeinden in und um Ephesus (Epheser 1:3-15)

Das judenchristliche Bekenntnis des Apostels Paulus (Epheser 1:11-12)


Epheser 1:11-12
11 „In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens; 12 damit wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf Christus gehofft haben“.

Nachdem der Apostel die Einheit von messianischen Juden und Gläubigen in Christus aus den Völkern durch eine spezielle Offenbarung herausgestellt hatte, konnte er auch die Eigenart der Judenchristen bezeugen. Bei Passau zeigt sich die Donau in drei Farben: Das weiße Gletscherwasser des Inns, das grün-graue Wasser der Donau von Regensburg her, und das dunkel-braune beinahe schwarze Wasser des Flusses Regen aus dem Bayrischen Wald. Diese drei verschiedenen Wasser fließen viele Kilometer in der Donau nebeneinander her bis sie sich endgültig zu einer graugrünen Farbe vermischt haben. So war es auch in der neu gegründeten Gemeinde in Ephesus. Die betont jüdischen Glieder konnten ihre Herkunft nach Wort und Leben nicht verbergen. Die hellenistisch liberalen Einheimischen dominierten, und die erfahrenen Missionare aus dem Team des Apostels hatten ihre eigene Tradition gefunden. Es dauerte viele Jahre, bis sich diese Prägungen aus Dogma und Ethik in den Gemeinden vermischt hatten.

Zunächst betonte Paulus den gemeinsamen Nenner, dem sich auch die Judenchristen unterwarfen, dass sie “in IHM, in Christus“, oder „durch IHN“ lebten und existierten. Sieben mal lesen wir diese Bezogenheit und Abhängigkeit vom Messias in den vorausgegangenen Versen (Epheser 1,3-10). Ihre Geborgenheit im Messias war für die Christen aus Juden und Hellenen die schützende Burg, das geistliche Reich, der spirituelle Raum, das unsichtbare Machtfeld des auferstandenen Christus, sein geistlicher Leib, in den sie „einverleibt“ worden waren, sowie der Tempel des Heiligen Geistes.

In IHM“ fanden beide Gruppen die Rechtsbasis für ihre Erwählung zu einem heiligen und untadeligen Leben, für ihre Vorherbestimmung Gottes Kinder aus Gnaden zu sein, für ihre Erlösung und Rechtfertigung durch Christi Blut, und für ihren Zusammenschluss zu einer Einheit „in Christus“ mit allen seinen wiedergeborenen Nachfolgern. Der Herr Jesus blieb Anfang, Mitte und Ziel ihrer geistlichen Existenz.

Darüber hinaus besaßen sie aber noch einige Zusagen Gottes aus dem alten Bund, die ihr Stolz, ihre Freude und ihre Hoffnung waren. Zunächst bezeugte Paulus, dass sie „in dem Messias“ als Erben ihres Herrn eingesetzt worden sind. Das war ihre Vorherbestimmung nach dem Wohlwollen des Allmächtigen, der alles bestimmt und kontrolliert. Er hat diesen Vorsatz als seinen Willensbeschluss rechtlich dokumentiert und Abraham zugesichert: „Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn … Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit“ (1.Mose 15,1.6). In den Gläubigen des Alten Testaments setzte sich immer mehr die Erkenntnis und Auffassung durch, dass das Volk Israel der Erbe des HERRN sei (3.Mose 20,26; 5.Mose 9,26.29; 32,9; 1.Könige 8, 51,53; Psalm 28,9; 33,9).

In Wirklichkeit aber ist der Herr Jesus der wahre Erbe Gottes. Er konnte in seinem hohepriesterlichen Gebet zu seinem Vater sagen: „Alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein“ (Johannes 17,10). In seinem Gleichnis von den bösen Weingärtnern bezeichnete er sich als der Erbe des HERRN (Markus 12,7; Lukas 20,14). Vom Schreiber des Hebräerbriefes wird er als der Erbe des Alls bezeichnet (Hebräer 1,2).

Wer nun „in Christus“ eingegliedert ist, der hat Anteil auch an seinem Erbe bekommen. Kein Mensch ist würdig, als ein Erbe Gottes bezeichnet zu werden, außer Christus. Wer jedoch „in IHM“ lebt bekommt Anteil an seinen 250 Namen und Eigenschaften, die in der Bibel aufgezeichnet sind. Dieses Geheimnis hatten die Judenchristen in Ephesus begriffen und Paulus hat es ihnen bestätigt, weil das Erbrecht von Abraham her auf sie zuerst fiel. Paulus aber hat dieses Vorrecht „des Seins in Christus“ auch auf seine Nachfolger aus den Völkern gelegt:

Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll“ (Römer 8,16-18).

Wo bleiben unser Dank und unsere Anbetung für diese Zusagen, Vorrechte und Verheißungen des dreieinigen Gottes? Wir sollten diese Bibelworte auswendig lernen und mit unseren Freunden besprechen, damit sie uns in ihrer Tiefe bewusst werden.

Paulus fährt mit der Herausstellung der Vorrechte der Judenchristen fort. Er betonte ihr Ziel und ihren Zweck, dass sie etwas werden sollten zum Lobe der Herrlichkeit Jesu Christi. Paulus selber hatte das Recht, von der Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes zu reden, denn er hatte den Herrn Jesus in seiner majestätischen Pracht vor Damaskus gesehen. Er redete über keine Fiktion, sondern war ein Augenzeuge der Hoheit und Herrlichkeit des Messias. Sein Denken und sein Leben waren von dieser Schau umgestülpt und geprägt worden.

Herrlichkeit bedeutet im Alten Testament die Summe aller Eigenschaften und Titel des Herrlichen. So riefen die Seraphim einander zu: „Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Herrlichkeit voll!“ (Jesaja 6,3). Die Cherubim am Throne Gottes bekennen in ähnlicher Weise überwältigt die Hoheit des Herrn: „Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt“ (Offenbarung 4,8).

Die Väter des Pietismus bezeichneten die Heiligkeit Gottes als den Schutzmantel seiner Herrlichkeit. Wir setzen dazu, dass seine Liebe der Kern seiner Herrlichkeit ist (Offenbarung 4,3). Paulus, der Kleine, wollte mit allen Judenchristen ein Lobpreis des herrlichen Christus werden, damit ihre Worte, Gedanken und Taten nichts anderes als ein Dank für seine herrliche Gnade werden.

Der Apostel konnte dieses Gebet aussprechen, denn alle Schriften des Neuen Testaments, außer den zwei Büchern des griechischen Arztes Lukas, sind nichts anderes als das Zeugnis von Judenchristen, die in der Urchristenheit ein lebendiges Beispiel für die Realität, Kraft und Liebe des Geistes Christi wurden. Ohne sie wüssten wir wenig von Jesus und seinem Heil. Sie waren das Licht der Welt, wie ihr Herr sie im Voraus bezeichnet hatte (Matthäus 5,14). Das war also der verborgene Wunsch in Paulus, dass er, und alle Judenchristen etwas werden würden zum Lob der Herrlichkeit ihres Messias. Wie sehen Wunsch und Lebensziel in unserem Unterbewusstsein aus?

Gebet: Vater im Himmel, wir beten dich an und danken dir, weil die Apostel Jesu Christi in Jerusalem der Urgemeinde in Treue das Leben Jesu, seine Auferstehung und seine Erlösung mit Wort und Tat bezeugt haben. Hilf auch uns, dass wir etwas werden zum Lob deiner herrlichen Gnade. Amen.

Fragen:

  1. Warum kann ein Mensch als Erbe Gottes bezeichnet werden?
  2. Wie sieht es praktisch aus, zum Lob der herrlichen Gnade Gottes zu leben?

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