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EPHESER - Werdet voll Geistes!
Meditationen, Gebete und Fragen zum Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in und um Ephesus

Der Briefkopf nach der damaligen Tradition (Epheser 1:1a)


Epheser 1:1
1 „Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes ...“

Der Verfasser des Briefes

Paulus begann den Brief an die Gemeinden in Ephesus und in der römischen Provinz „Asien“ nicht mit seinem eigentlichen semitischen Namen. Seine Eltern hatten ihn Saul, nach ihrem früheren Stammesfürsten, dem ersten König Israels, genannt, der schöner und einen Kopf größer war als alle Männer ihres Stammes Benjamin (1.Samuel 9,2).

Als der auferstandene Christus in seiner strahlenden Herrlichkeit Saul auf seinem Weg nach Damaskus erschien, fiel der fanatische Verfolger der Jesusnachfolger entsetzt zu Boden und stammelte: „Herr, wer bist du?“ Der Auferstandene aber tötete seinen Feind nicht, sondern offenbarte ihm seinen heiligen Namen „Jesus“! Der am Boden Liegende begriff sofort: Der Gekreuzigte, der vom Hohen Rat verurteilt und verdammt worden war, lebt! Seine Leiche ist nicht verwest. Er ist auferstanden und existiert in Herrlichkeit! Ich bin verloren! Ich habe mich mit meiner radikalen Gesetzesfrömmigkeit total geirrt, wie auch unzählige Juden, die mit mir zusammen jene verfolgen, die an diesen Jesus aus Nazareth glauben!“

Das Weltbild des Saulus und seine erhoffte Gerechtigkeit aus dem Halten des Gesetzes zerbrachen völlig. Er hatte in dem auferstandenen und herrlichen Jesus einen neuen und wahren Maßstab für sein Leben gefunden. Wenige Jahre später ließ sich Saulus mit dem griechischen Namen „Paulus“ nennen, was der Kleine, der Geringe und der Niedrige heißt! Er wollte nicht mehr groß, geehrt und bedeutend erscheinen, sondern erkannte sich als ein geistlich Zerbrochener. Er schrieb Timotheus, dass er, Paulus, ein Lästerer, Frevler und der größte aller Sünder war, aber bekannte gleichzeitig, dass der auferstandene Herr Jesus sich seiner erbarmte, da er in Unwissenheit gehandelt hatte (1.Timotheus 1,12-17).

Ein Apostel Christi Jesu

Paulus begriff erstaunt, dass sein Herr ihn ohne eine eigene Leistung begnadigt hatte. Der Gedemütigte fastete drei Tage, tat Buße, ließ sich mit Wasser taufen, empfing die Vergebung aller seiner Sünden und die Kraft des Heiligen Geistes (Apostelgeschichte 2,38.39; 9,17-18). Seine einmalige Sendung als Apostel der nichtjüdischen Völker bekannte Paulus vor seinem König Herodes Agrippa in Cäsarea: „Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das, was du von mir gesehen hast und was ich dir noch zeigen will. Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende, um ihnen die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil samt denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich“ (Apostelgeschichte 26,15-18).

Mit diesem Bekenntnis erklärte Paulus auch das griechische Wort „Apostel“, das Gesandter oder Bote heißt. Er hatte sich nicht selbst berufen und wurde auch nicht von anderen Aposteln oder vom Hohen Rat als ihr Gesandter berufen, vielmehr ist ihm sein lebendiger Herr persönlich erschienen und hat ihm seinen Auftrag offenbart. Paulus war dem auferstandenen Jesus direkt verantwortlich und stand unter seiner ständigen Leitung und seinem sicheren Schutz. Der Völkermissionar hatte kein politisches Amt als Gesandter eines irdischen Herrn empfangen, sondern wurde mit einer weltweiten geistlichen Aufgabe betraut, die er mit Vollmacht, Liebe und Weisheit durchführte. Er sollte besonders den Nichtjuden die Augen öffnen, dass sie ihre sündhafte Verlorenheit erkennen, aus der Finsternis Satans in das befreiende Licht Gottes willentlich umkehren, Vergebung ihrer Sünden empfangen und geistlich erneuert werden.

Wer ist der Christus?

Paulus bezeichnete sich im Epheserbrief als ein Gesandter des Christus. Mit diesem Titel bezeugte er den Juden der Provinzhauptstadt, dass Jesus von Nazareth ihr sehnsüchtig erwarteter Messias ist. Beide Worte, der hebräische Begriff „Messias“ und der griechische Titel „Christos“ bedeuten dasselbe, nämlich „der Gesalbte“. Jesus hat die zentrale Verheißung des Alten Testaments zum Kommen des Messias (Jesaja 61,1.2) in der Synagoge in Nazareth selbst ausgelegt: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn. Und als er das Buch zutat, gab er’s dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren“ (Lukas 4, 18-21).

Mit dieser alttestamentlichen Verheißung hat der Herr Jesus indirekt die Unauflösbarkeit der Heiligen Dreieinigkeit bezeugt, wonach Jahwe (der Herr), sein Geist und der kommende Messias eine ständige Einheit sind und bleiben (Johannes 10,30). Obwohl Jesus von dem Heiligen Geist in der Jungfrau Maria gezeugt wurde, empfing er seine Amtsausrüstung als Salbung mit dem Geist Gottes, nach seiner Fürtaufe an unserer Stelle im Jordanfluss durch Johannes den Täufer (Matthäus 3,13-17). Die besondere Aufgabe des Messias war und blieb die Verkündigung des Evangeliums den Armen und Elenden. Die meisten Reichen, Schönen, Starken, Klugen und manche Frommen meinen, seiner nicht zu bedürfen. Der Messias aber ist gekommen, zu suchen und zu retten was verloren ist (Matthäus 18,11; Lukas 19,10).

Petrus hat diese Charakteristik Christi als erster der zwölf Jünger Jesu bekannt, als er sagte: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel“ (Matthäus 16,16.17).

Diese Bestätigung Jesu zeigt, dass die Erkenntnis Jesu als der verheißene Messias nicht nur durch ein intellektuelles Begreifen des Menschen erfolgt, vielmehr benötigt er dazu eine Direktoffenbarung des lebendigen Gottes. Der Herr Jesus bestätigte weiter, dass er seine Gemeinde auf dieses Bekenntnis des Petrus bauen werde und nicht auf politische, soziale oder philosophische Ideen und Programme der verschiedenen Völker (Johannes 18,36).

Als Jesus gefesselt vor dem richtenden Hohen Rat seines Volkes stand, sprach der amtierende Hohepriester zu ihm: „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch sage ich euch: Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat Gott gelästert! ... Was ist euer Urteil? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Da spieen sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Einige aber schlugen ihn ins Angesicht“ (Matthäus 26,63-67).

Jesus hat nie einen aus der Hohenpriestersippe besucht oder evangelisiert. Nur ein Einziger der 71 Volksvertreter des Hohen Rates (Sanhedrins) kam zu ihm bei Nacht (Johannes 3,1-2). Als Jesus, wegen Volksverführung angeklagt, vor seinen Richtern stand, sagte er solange nichts, bis der amtierende Hohepriester Kaiphas ihn im Namen Gottes (Elohim) beschwor, zu bekennen, ob er der Messias und der Sohn Gottes sei. Jesus hatte auf diese einmalige Gelegenheit gewartet und bestätigte dem obersten Richter indirekt: Du hast recht geredet, aber du glaubst nicht, was du weißt und gesagt hast. Ich aber bekenne, dass ich der „Menschensohn“ bin, dem nach Daniel 7,13-14 Macht, Ehre und Reich übergeben wurden, so dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Ihr werdet mich zwar dem Leibe nach töten, aber von der Hölle aus werdet ihr sehen, wie ich zur Rechten der Kraft sitzen werde, da David von mir geweissagt hat: „Der HERR sprach zu meinem Herrn: ‚Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache’“ (Psalm 110:1). Ihr erlaubt mir nicht, dass ich als Angeklagter einen Namen Gottes ausspreche. Ich aber offenbare euch wer er ist: Er ist die Kraft, die Urkraft und die Allmacht, die alles schuf und alles erhält. Ohne ihn gibt es keine aufbauende Kraft. Er wird mich ehren und mich zu seiner rechten Seite setzen, weil ich die verdorbene Welt mit ihm durch mein einmaliges Sühneopfer versöhne. Er hat mir alle Gewalt im Himmel und auf Erden übergeben (Matthäus 11,27; 28,18), und ich werde als Richter der Toten und der Lebenden in der Wolke des Himmels kommen, wie euch Daniel vorausgesagt hat.

Die Volksvertreter und Richter des Sanhedrins verstanden sofort diese Offenbarung Jesu und begriffen, dass der Gefesselte in Anspruch nahm, als ihr Richter vor ihnen zu stehen und sie indirekt aufforderte vor ihm niederzufallen, um ihn anzubeten und ihn um Gnade zu bitten. Deshalb verurteilten sie ihn mit absoluter Mehrheit zum Tode, bespieen ihn und schlugen ihm in sein Angesicht. Jesus aber, der wirkliche Hohepriester, betete für sie am Kreuz hängend: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!'“ (Lukas 23,34).

Paulus hatte den auferstandenen Christus vor Damaskus in seiner erhabenen Majestät gesehen. Er bezeugte in seinen dreizehn Briefen mehr als vierzig Mal Verheißungen zu seiner baldigen Wiederkunft (Römer 13,11.12; Philipper 4,5 u.a). Durch seine Autorität und Macht werden dabei die Toten auferstehen und das Jüngste Gericht unter seiner Hoheit durchgeführt werden (1.Korinther 3,13; 4,5; 2.Korinther 5,10 u.a.). Christus ist unser Herr und Richter. Er hat das Urteil vorausgesagt, das er in diesem entscheidenden Gericht jenen zu seiner Rechten sagen wird: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ (Matthäus 25,34). Aber er wird jenen zu seiner Linken auch sagen müssen: „Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!“ (Matthäus 25,41).

Paulus war der Botschafter und Gesandte Christi zu allen nichtjüdischen Völkern. Er hat in seinem Evangelisationsdienst mit präziser Genauigkeit den Willen, die Gnade und den Frieden seines auferstandenen Herrn bezeugt und sein Heil in unzähligen Gläubigen verwirklicht. Der Versöhnungsdienst des Völkerapostels für Gott und Christus geht bis heute mit großer Kraft ununterbrochen weiter! (2.Korinther 5,20).

In den 27 Schriften des Neuen Testaments finden wir das Wort „Christus“ fünfhundertneunundsechzig Mal als Amtstitel für Jesus. Wohl dem, der sie liest, bedenkt und in Gebete verwandelt.

Kennen wir Jesus wirklich?

Dieser Name, der alle anderen Namen auf der Erde in den Schatten stellt, wurde von dem Engel Gabriel, Josef, dem Adoptivvater des Neugeborenen diktiert: „Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“ (Matthäus 1,20-21). Wörtlich übersetzt heißt Jesus: „Jahwe hilft und rettet“. Die Sprachwurzel dieses Namens steckt in Hunderten von Zeit- und Hauptwörtern des Alten Testaments.

Jesus hat als das Lamm Gottes die Sünden der gesamten Weltbevölkerung aller Zeiten auf sich genommen und ihre Strafe stellvertretend getragen. Er hat damit auch jede Sünde seines eigenen Volkes gesühnt. Er muss nicht nochmals für die Juden extra sterben, um sie von ihren Vergehen zu erlösen. Das Heil für sein Volk hat er vollbracht. Die überwältigende Mehrheit seines Volkes verschließt sich jedoch gegen sein Heil und lehnt seine Vergebung willentlich oder gleichgültig ab. Jesus hat sein Volk von allen seinen Sünden befreit und damit die Bedeutung seines einzigartigen Namens erfüllt.

Paulus hat nachdrücklich geschrieben, wer zu dem Volk Jesu gehört: „Nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es inwendig verborgen ist, und das ist die Beschneidung des Herzens, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht“ (Römer 2,28-29). Heißt das, dass nur wiedergeborene Juden zum Volk Gottes gehören? Petrus, der Sprecher der zwölf Jünger Jesu, hat mit Autorität und in Vollmacht seinen Gemeinden bezeugt, wer heute Gottes Volk ist: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht; die ihr einst »nicht ein Volk« wart, nun aber »Gottes Volk« seid, und einst nicht in Gnaden wart, nun aber in Gnaden seid“ (1.Petrus 2,9-10). Auch der Apostel Paulus ist von Jesus persönlich als sein Botschafter berufen worden, um eine solche sensationelle Wahrheit zu verkündigen und zu verwirklichen.

Bei einer Umfrage nach den beliebtesten Worten Jesu wurde der folgende Vers als sein hilfreichstes Wort von Jung und Alt ausgewählt „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht“ (Matthäus 11,28-29). Weit mehr Menschen als wir wissen leiden unter äußeren oder inneren Anfechtungen, Lasten und Sünden. Jesus bietet ihnen eine Lösung dieser Probleme an: Sein Joch! Er ging mit seinem himmlischen Vater zusammen unter einem Joch. Er verzichtete auf die Durchsetzung seines eigenen Willens und bewegte sich im Schritt und Tempo seines Vaters. Beide zusammen erlösen und retten die Welt auch heute. Wer Frieden in seinem Herzen finden will, muss die Sanftmut und Herzensdemut Jesu akzeptieren und sie praktisch leben. Die Leiterin eines Diakonissenmutterhauses soll ihren jüngeren und älteren Schwestern für die Lösung eines schwierigen Problems gesagt haben: „Der Weg unten durch ist immer offen“. Wer bereit ist, mit Jesus unter seinem Joch zu dienen, muss sich nach Schritt, Tempo und Richtung Jesus anpassen, sonst bricht er sich selbst sein Genick. Jesus ist dabei bereit, ihn samt dem Joch zu tragen, wie wenn ein Elefant und eine Ameise unter ein und demselben Joch gehen müssten.

Paulus hat seinen Weg, seine Methode und seine ideelle Richtung komplett aufgegeben, als er das Joch Jesu akzeptierte. Er lebte dadurch sanftmütig und von Herzen demütig, auch in einer langjährigen Untersuchungshaft! Durch seinen Glaubensgehorsam wurde er der Botschafter Jesu unter allen Völkern der Erde. Wie klar Paulus den Weg seines Herrn und sein Leben verstand, schrieb er an die Gemeinde in Philippi: „Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters“ (Philipper 2;5-11).

In einem Seminar im Tschad wurden wir von Muslimen gefragt, ob die Christen besser als die Muslime seien. Wir antworteten ihnen unter der Leitung Jesu, dass die Väter in beiden Kulturen sich bemühen ihre Kinder so zu erziehen, dass sie eine gute Stellung im Leben bekommen. Was aber sollen sie tun, wenn plötzlich Feinde auftauchen, um ihnen zu schaden? Der Koran befiehlt ihnen: „Tötet sie, wo immer ihr sie zu fassen bekommt“ (Sure al-Baqara 2,191). Jesus aber sagt: „Liebt eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel“ (Matthäus 5,44-45). Unser Gott ist ein demütiger Gott. Seine Sanftmut und Demut sind Strahlen seiner unendlich großen Liebe.

Wer Jesus nachfolgt, wird in sein Bild verwandelt. Der Name „Jesus“ steht neunhundertfünfundsiebzig Mal im Neuen Testament. Professor Adolf Schlatter, der das gesamte Neue Testament in griechischer Sprache, samt seinen Fußnoten auswendig beherrschte, schrieb am Ende seines Lebens ein Buch mit dem Titel: „Kennen wir Jesus?“ Er wollte die Christen seines Landes dazu bringen, dass sie nicht meinen sollten, Jesus zu verstehen, sondern bereit wären tiefer in seinen Charakter, seine Worte und seine Taten hinein zu wachsen. Wir haben Jesus nur soweit erkannt, als wir leben was er sagte.

In einer Grundschulklasse mussten die Schüler im Religionsunterricht einen Aufsatz zu dem Prüfungsthema schreiben: „Wer ist Jesus?“ Alle schwitzten und schrieben, was ihnen aus dem Evangelium einfiel. Ein Mädchen aber schrieb nur einen kurzen Satz und legte dann ihre Feder nieder. Der erstaunte Lehrer fragte sie, ob sie nicht noch mehr von dem Sohn der Maria wüsste. Sie aber sagte: Was ich geschrieben habe genügt für mich! Was hatte sie in ihr Heft geschrieben? „Jesus ist mein Heiland!“ (Matthäus 11,25.26).

Durch den Willen Gottes

In den Gemeindekreisen in und um Ephesus gab es erstaunlich viele kritischliberale Juden und Judenchristen, die seit der Eroberung Jerusalems durch Pompejus im Jahr 63 vor Christus die geographischen und wirtschaftlichen Chancen des römischen Weltreiches wahrnahmen. Sie begnügten sich nicht mit dem Bekenntnis des Paulus, dass er ein Gesandter des Messias Jesus sei, sondern verlangten von ihm auch eine Bestätigung, dass der Herr des Alten Bundes selbst Paulus gesandt habe. Falls er diesen Nachweis nicht liefern könne, fehle ihm und seinem Dienst die göttliche Autorität.

Paulus beantwortete diese Frage mit einem Hinweis auf den Willen Gottes, sowohl beim Messias Jesus als auch bei ihm selbst. Christus hatte seinen Jüngern in Samarien offen bekannt: „Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk“ (Johannes 4.34). In seinen Abschiedsreden sagte er zu Philippus: „Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke“ (Johannes 14,10-11).

Zwischen Gott und Christus bestand immer eine völlige Willenseinheit und vollkommene Harmonie in allen Absichten, Befehlen und Wundertaten. Das ist speziell bei den Gebeten Jesu im Garten Gethsemane deutlich geworden, wo er sich bedingungslos dem Willen seines Vaters unterworfen hat (Matthäus 26,39-44). Sind aber der Wille Christi und der Wille Gottes eine absolute Einheit, so ist die Sendung des Paulus durch den Messias gleichzeitig eine Sendung durch den lebendigen Gott.

Paulus hat mit diesem Hinweis auf den Willen Gottes in seinem Briefkopf bekannt, dass alle seine Worte und Taten nicht seinem menschlichen Willen entspringen, und er keine persönlichen Wünsche und Hoffnungen durchsetzt, sondern dass er ein Ausgelieferter an den Schöpfer der Welten und ein dem Bundesgott Jahwe Ergebener ist und bleibt. Selbst sein Aufenthalt im Untersuchungsgefängnis war für ihn nichts anderes als die Realisierung des Willens Gottes in diesem Gesandten seines Messias. Seine Planung sieht oft anders aus als unsere Terminkalender empfehlen. Wohl dem, der sich bedingungslos der Führung Gottes und seines Christus anvertraut hat.

Gebet: Vater im Himmel, wir danken dir von Herzen, dass dein Sohn Jesus den fanatischen Saulus gestoppt, begnadigt und als Paulus zu nichtjüdischen Völkern gesandt hat. Wir bitten dich, berufe auch heute viele Knechte und Mägde und sende sie im Namen Jesu Christi zu den Hoffnungslosen wohin du willst. Amen.

Fragen:

  1. Warum nannte sich Saulus in seinen Missionsdiensten für Jesus Christus „Paulus“?
  2. Was heißt das Wort „Apostel“?
  3. Was bedeutet der Titel „Christus“ im Neuen Testament?
  4. Wie beschreibst du „Jesus“ deinen Freunden?
  5. Was ist der Wille Gottes in deinem Leben?

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